Suzanne Duchamps Lebensstationen

Suzanne und Marcel Duchamp, um 1900

Suzanne Duchamp wird 1989 in Blainville-Crevon, Normandie, geboren. Drei ihrer fünf Geschwister, die älteren Brüder, werden ebenfalls Künstler: Jacques Villon (1875–1963), Raymond Duchamp-Villon (1876–1918) und Marcel Duchamp (1887–1968), letzterer hier mit Duchamp im Bild.

Die Familie siedelt 1905 von Blainville-Crevon nach Rouen über, wo sich Duchamp an der École des Beaux-Arts einschreibt. Schon 1910 stellt Duchamp bei der Société Normande de peinture moderne in Rouen aus, 1912 beim Salon des Indépendants und im Salon de la Section d’Or in Paris. Villon und Duchamp-Villon beginnen, wöchentliche Künstler*innen-Treffen in ihrem Atelier in einem Pariser Vorort abzuhalten, an denen auch Duchamp teilnimmt.

Suzanne Duchamp, 1913
Suzanne Duchamp in einem Boot, 1913

1913 zieht Duchamp nach Paris. Ihre ersten Arbeiten, die in Zusammenhang mit Dada gebracht werden können, entstehen 1916. Marcel Duchamp sendet ihr aus New York einen Brief, in dem er den Begriff «Readymade» prägt – heute ein fester Begriff im Kunst-Kanon.

1919 heiratet Duchamp in Paris den Schweizer KĂĽnstler Jean Crotti. Sie ist in Avantgarde-Kreisen aktiv und ist in verschiedenen namhaften Dada-Publikationen neben KĂĽnstlern wie Francis Picabia, Man Ray und Marcel Duchamp vertreten.

Germaine Everling, Suzanne Duchamp, Marcel Duchamp, Jeanne Léger, Jean Crotti (von links nach rechts) und Francis Picabia (vorne liegend), 1925
Francis Picabia, Suzanne Duchamp und Jean Crotti im Freien sitzend (von links nach rechts), ca. 1928

1921 zeigen Duchamp und Crotti im Rahmen der «Exposition des oeuvres de Suzanne Duchamp et Jean Crotti: Tabu» ihre aktuellen Werke in der Galerie Montaigne in Paris. Im selben Jahr wird Duchamp zur «sociétaire» des Salon des Indépendants und des Salon d’Automne.

Ab 1922 nimmt Duchamps Kunst eine Wendung von der Abstraktion hin zur Figuration. Sie beginnt, sich stärker als eigenständige Künstlerin zu etablieren und ist häufig in Gruppenausstellungen von Künstlerinnen vertreten. Zahlreiche Ausstellungen und Salons in Frankreich, in ganz Europa und ab 1926 auch in den Vereinigten Staaten präsentieren Duchamps Werke.

Man Ray, Portrait von Suzanne Duchamp, um 1925
Suzanne und Marcel Duchamp, 1958

Den Großteil des Zweiten Weltkriegs verbringen Duchamp und Crotti in Südfrankreich. 1946 und 1947 unternimmt das Paar ausgedehnte Reisen in die Vereinigten Staaten und besucht unter anderem Marcel Duchamp (links im Bild) in New York. 1952 präsentiert in New York die Ausstellung «Duchamp frères & soeur: OEuvres d’art» ihre Werke neben jenen Marcel Duchamps, Duchamp-Villons und Villons.

1953 werden Duchamps Werke als Teil von Dada in der ersten internationalen Überblicksausstellung der Bewegung in New York gezeigt. 1957 folgt die Ausstellung «L’Aventure Dada, 1916–1922» in Paris, 1958 die Ausstellung «Dada. Dokumente einer Bewegung» in Düsseldorf, hier im Bild. 1963 verstirbt Duchamp 74-jährig an den Folgen eines Gehirntumors.

Hannah Höch, Hans Richter, Juliet Man Ray, Suzanne Duchamp und Man Ray (von links nach rechts) in der Ausstellung Dada: Dokumente einer Bewegung in Düsseldorf, 1958